Entstehung extremer Raumklimaverhältnisse durch Feuchtigkeitsbelastung

Bedeutend ist , wie die Feuchtigkeitsbelastung überhaupt zustande kommt. Zum Beispiel ist diese in Schlafräumen beträchtlich, weil in den Nächten schon eine Person durch Atmung und Transpiration bis zu 0,4 Liter Wasserdampf abgibt und das jede Nacht; bis zu 365 Tage im Jahr. Im Schlafzimmer ist dementsprechend mit der o. a. Feuchtigkeitsbelastung zu rechnen. Bei zwei Personen ist dies etwa der Inhalt einer normalen Weinflasche, der sich Nacht für Nacht in ein Schlafzimmer "ergießt".

Wie groß der Wassergehalt ist, der bei normaler Nutzung in einer Wohnung freigesetzt und von der Luft aufgenommen werden kann, ist den Nutzern selten bewusst und wird oftmals unterschätzt.

Nachfolgend sind einige beispielhafte Werte der durch Personen und deren Lebensgewohnheiten an die Innenluft abgegebenen Feuchtigkeit dargestellt:

Mensch: ca. 0,1 Liter / h
1,0 – 1,5 Liter / Tag / Person

Kochen: 0,5 – 1,0 Liter

Duschen / Baden: 0,5 – 1,0 Liter / Person

Wäschetrocknen (4,5 kg)
geschleudert: 1,0 – 1,5 Liter
tropfnass: 2,0 – 3,5 Liter

Zimmerpflanzen: 0,5 – 1,0 Liter / Tag

Es wird deutlich, dass die Feuchtigkeitsbelastung der Raumluft bei z. B. einem 2 bis 3 Personenhaushalt mehrere Liter pro Tag beträgt. Sofern Feuchtigkeitsbelastungen vom Kochen und Duschen dazukommen, kann von einem allgemeinen Durchschnitt von etwa 8 bis 10 Litern pro Haushalt und Tag zugrunde gelegt werden. Das ist wiederum der Inhalt eines normalen Wassereimers, der in Gasform täglich vorhanden ist und weggelüftet werden muss.

Nach dem Kochen in der Küche oder Duschen im Bad ist immer eine hohe Ansammlung von Wasserdampf vorhanden. Diese mit Wasserdampf gesättigte warme Raumluft gelangt über den ggf. bestehenden Luftverbund auch durch nur zeitweise offene Zimmertüren zwangsläufig auch in die anderen Räume.

Um den Wassergehalt der Raumluft allgemein zu senken und damit eine Schädigung zu vermeiden, muss die mit Wasserdampf gesättigte warme Raumluft durch ausreichendes Lüften regelmäßig aus den Räumen abgeführt werden.

Ein 0,5 bis 1,0-facher Luftwechsel des gesamten Luftvolumens einer Wohnung pro Stunde ist allein aus hygienischen Gründen notwendig, damit die Schadstoff- und Geruchsbelastung der Luft zulässige Grenzwerte nicht überschreitet.